Jahresrückblick

Schon wieder ein Jahr vorbei. Und was für ein Jahr. Keine Sicherheit und Struktur einer Ausbildung mehr sondern die ersten Erfahrungen im Berufsleben. Aber fange ich doch am Anfang an.

Im Januar bekam ich sehr kurzfristig zwei Angebote die ich auch beide angenommen habe und die mir auf unterschiedliche Weise viel beigebracht haben.

Das eine was eine sehr kleine Produktion in einem Restaurant für das ich die Beleuchtung machen sollte. Es gab nicht wirklich ein Budget, die Bezahlung sollte ein Profit-share sein. Was sie dann allerdings am Ende erst einmal ‘vergessen’ haben. Bei meinen Versuchen mein Geld zu bekommen bekam ich dann Sachen zu hören wie: ‘Wir alle wollen das Geld in eine weitere Produktion stecken. Wir (mich inbegriffen, offensichtlich) machen das ja aus Liebe zur Kunst.’ Na ja, zum Glück hatte ich die Verabredung schriftlich, sodass sie mir dann doch einen kleinen Betrag ausgezahlt habe. Ich habe seither, und werde in Zukunft, keine Profit-Share Aufträge ohne Garantie einer anständigen Summe mehr annehmen. (Mit Ausnahme von der Festival Zeit im September, bei der man von gewissen Beträgen ausgehen kann.) Und ich werde nicht mehr mit diesen Leuten zusammen arbeiten. Da muss man leider etwas konsequent sein, sonst leisten die sich solche  Spässchen immer wieder.

Das andere Projekt, Hatch,  was sehr viel erfreulicher: ich sollte für eine Aerial Tanz Show für Kinder die Beleuchtung machen. Zu dem Zweck fuhr ich zwei Tage nach der Anfrage durchs halbe Land um einen Durchlauf der Produktion zu sehen und dann drei Tage danach ans andere Ende vom Land um an der Produktionswoche dabei zu sein. Das Stück war eine niedliche Geschichte über Schmetterlinge und Raupen und Motten und die Verwandlung von einem zum anderen. Die Ziel-Altersgruppe waren Kinder zwischen 4 und 10 Jahren und die artistischen, tänzerischen Leistungen waren wirklich eindrücklich. Ich wurde relativ gut bezahlt, einerseits für das Design und dann auch für das anwesend sein. Mit dieser Gruppe von Leuten habe ich dann auch meinen 28. Geburtstag gefeiert: sie haben mir einen Raupen-Kuchen gekauft. 

Dieses Stück ist nach seiner Spielzeit im Südwesten dann auch durch das ganze Land auf Tournee gegangen. Dafür musste ich zum ersten Mal einen Tech-rider machen. Da habe ich sehr viel draus gelernt. Und vor allem die verschiedensten Theater im ganzen Land anhand ihrer technischen Spezifikationen kennen gelernt. Ich war dann auch an den ersten zwei/drei Theatern der Tournee dabei, musste dann aber einen Kollegen einarbeiten und es ihm übergeben, da ich für über einen Monat in der Schweiz an Gesa’s Amateurtheater das Design gemacht habe.  

Im März war ich nach London zu einer Hochzeit eingeladen. Nina, bei der ich netterweise immer unterkommen kann wenn ich in London Theater schauen gehe, hat wegen Brexit ihren langjährigen Partner geheiratet und ich durfte ihr Frodo (Ringträgerin) sein. Als Hochzeitsgeschenkt habe ich ihnen ihren Hochzeitskuchen gebacken. Das ist gar nicht Mal so leicht, vor allem wenn man gewisse Anforderungen erfüllen muss/soll: Darren, ihr Mann ist Vegetarier, also konnte es keine Gelatine drinnen haben, seine Eltern essen nur was sie kennen, also typisch Englischen Kuchen, er selber liebt alles mit Schokolade, sie wollte lieber etwas fruchtiges. Und dann wusste ich natürlich auch nicht ob es sonst noch so Allergien unter den Gästen gab. Ich habe schliesslich dann drei verschiedene Kuchen gebacken und sie zusammenhängend dekoriert. Um die Rezepte dann auch richtig hinzukriegen habe ich mir (sozusagen) eine Woche zum Backen freigenommen. Ich hatte am Schluss so viele Probe-Kuchen dass ich ein Fest bei mir machen musste damit da was von weg kam. Und die Nachbarn haben dann natürlich auch noch so einiges abbekommen. 

Da ich die Kuchen schlecht im Flugzeug transportieren konnte hatte ich mir die Fähre und einen Zug gebucht. Von der Odyssee könnte man wohl ein eigenes Buch schreiben: vom Taxi das an den falschen Ort gefahren ist; über die Fähre die ich deswegen verpasst habe, obwohl sie noch 45 Minuten im Hafen lag nachdem sie mir den Einstieg verweigert haben; über die Umbuchung des Zuges; der Verspätung der nächsten Fähre; dem erneuten Umbuchen des Zuges; der noch längeren Verspätung der Fähre; dem dritten Umbuchen zu einem Bus (der ironischerweise mit der nächsten Fähre aus Dublin eintraf!) und der eigentlichen Fähre, die, obwohl sie hauptsächlich zwischen Irland und Wales verkehrt, nur mit französischen Steckdosen ausgerüstet war, sodass das Aufladen elektronischer Geräte praktisch unmöglich war (man nimmt nun einmal keinen Adapter mit wenn man von Irland nach England fährt.)… Aber jedenfalls bin ich dann erst einen Tag später (aber immerhin noch am Tag der Hochzeit!) in London angekommen. Ich habe mir dann geschworen nie mehr die Fähre zu nehmen (Sorry Environment!). Die Kuchen sind aber dann doch gut angekommen, die Zeremonie war sehr nett und die Kuchen haben danach sogar auch noch gut geschmeckt.

Im April war dann noch die Zeugnisfeier von meinem Master Studium, welches ich mit Auszeichnung bestanden habe. Dafür sind extra Mum, Dad, Philine und Hella, Mum’s jüngste Schwester, nach Dublin gekommen, was mich sehr  gefreut hat. Wir haben dann auch ein paar sehr schöne Tage zusammen verbracht. Die Feier war auch sehr nett.

An dem Schweizer Amateur Theaterstück hatte ich seit Weihnachten schon gearbeitet. Das Stück heisst Romulus der Grosse, von Friedrich Dürrenmatt. Es geht um den letzten Kaiser Roms und ist eine lustige Tragikkomödie. An diesem Stück habe ich mich auch, zum ersten Mal, am entwerfen des Kostümbilds versucht und gemerkt, dass es mir durchaus auch Spass macht. Vor allem dass ich alle drei (in diesem Falle, manchmal kommen ja noch Ton oder Projektion etc. dazu) Design Kategorien in meiner Hand hatte hat mir natürlich grosse Freiheit gegeben. Aber das tolle an Amateurtheater ist, finde ich, dass ich den eigentlichen Bau der Bühne zum Beispiel nicht alleine  machen musste, sondern dass immer einige der Schauspieler mitgeholfen haben. So ein Gruppengefühl, dass durch diese gemeinsame Arbeit entsteht, vermisse ich im professionellen Theater in Irland oft. Da hat jeder seinen Job und macht sonst nichts. Im Tanztheater Hatch war das auch anders, daher hat mir das wohl auch so zugesagt.

Meinen Schweiz Aufenthalt habe ich dann für ein Stück in Dublin für ein paar Tage unterbrochen, da haben wir nämlich ein Stück dass 2018 im Dublin Fringe Festival sehr beliebt war wieder aufgeführt. In einem anderen, viel grösseren Theater und mit anderen Lichtern, was nur bedingt erfolgreich war: zwar haben wir auch da wieder jede der Aufführungen ausverkauft und es hat den Leuten gefallen, aber so einen Stress, innerhalb kürzester Zeit ein neues, anderes Design, mit schlechten Lampen auf die Beine zu stellen, das mache ich nie mehr. Ich habe damals schon gedacht dass es unrealistisch war und dass ich hätte Nein sagen sollen zu einigen der Vorschlägen des Regisseurs, aber man möchte ja das Möglichste machen. Nun ja, wieder eine Lektion gelernt: vertrau deinen Fähigkeiten und deinem Instinkt. 

Obwohl das Stück in der Schweiz schon zu ende war, bin ich noch einmal für die Hochzeitsfeier einer Freundin für ein paar Tage zurück gekehrt. Irgendwann fängt es ja bei allen einmal an, dass die Freunde (oder man selbst, wobei diese Gefahr bei mir sehr klein ist) anfangen zu heiraten. Das ist wohl jetzt bei mir der Fall.

Auch danach hatte ich in Dublin gleich wieder Arbeit: ich war von der Academy, wo ich meinen Master gemacht habe, angefragt worden ob ich die Beleuchtung für eines der Abschluss Projekte der diesjährigen MFAs (Master of  Fine Arts Studenten) machen wollte und habe natürlich sofort zugeschlagen und Ja gesagt. Das war wohl auch eine der besten Entscheidungen meiner (bisherigen) Karriere. Ich habe so nämlich einen wahnsinnig talentierten (und netten) Designer kennengelernt, mit dem ich jetzt auch schon wieder zusammen arbeite, und bei dem ich hoffe dass wir auch in Zukunft sehr oft zusammen arbeiten werden.

Zudem hatte ich eine Assistenzstelle bei einer recht angesehenen Designerin bei der ich im Vorjahr schon ein Praktikum gemacht hatte. Das Stück war mit Jugendlichen aus einem Dubliner Jugend Theater, was mich so richtig hat spüren lassen, dass ich nicht mehr eine der ‘Jungen’ bin. Als Erwachsener und Autoritätsperson mussten gewisse Regeln befolgt werden. Da musste ich mich erst daran gewöhnen. Da ich so lange in der Ausbildung war hatte ich diese Erfahrung erst aus der Sicht der Studenten gemacht.

Der Sommer war nicht so schön wie der von 2018 und ich war ohnehin sehr viel beschäftigter, sodass ich in diesem Jahr leider kein Beachvolleyball gespielt habe. Ich hatte nicht einmal Zeit meine Gym-Mitgliedschaft auszunutzen die ich mir im Winter zugetan hatte. Das waren zehn sehr sehr teure Gym Besuche! Ich habe mir seither keine Mitgliedschaft mehr zugetan. Es ist für mich günstiger wenn ich Einzeleintritte kaufe… (Was ich auch nicht mache…) Nun ja, ich fahre dafür fast immer mit dem Fahrrad.

August und September sind im europäisch-englischsprachigen Raum Festival Monate. Es fängt mit dem Galway International Arts Festival an, dann kommt das Edinburgh Fringe Festival, Dublin Fringe und dann Dublin Theatre Festival. An den ersten zweien habe ich noch nie teilgenommen, am Dublin Fringe und Dublin Theater Festival hatte ich schon ein wenig Erfahrung. Dieses Jahr sollte nun eines der Stücke an dem ich zum letzten Dublin Fringe Festival gearbeitet hatte nach Edinburgh gehen. Ohne mich. Zuerst. Dann hat leider/zum Glück der Techniker der an meiner Stelle gehen sollte abgesagt sodass ich schliesslich doch gehen konnte. Sie hatten sogar richtig Geld vom irischen Staat bekommen sodass ich meine Reise und meine Unterkunft für die Woche der Technischen Einrichtung nicht einmal selber zahlen musste! Bezahlt wurde ich auch nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass wir höchstens vier Stunden pro Tag arbeiten mussten/konnten und den Rest der Zeit frei hatten. Ich dieser Freizeit habe ich die wirklich tolle Stadt erkundet, bin auf Arthur’s Seat geklettert (als eine von tausenden Touristen…) und habe natürlich ganz, ganz viel Theater gesehen. Als Künstler bekam ich dort sehr günstige Tickets, viele sogar gratis weil sie am Anfang des Festivals versucht haben die Theater Säle so stark wie möglich zu füllen. Für diejenigen von euch die das Festival nicht kennen: es gibt zu dieser Zeit in Edinburgh hunderte Theaterschauplätze an denen je alle zwei Stunden ein anderes Stück aufgeführt wird. Manchmal ist es fast zu viel Wald um die Bäume zu sehen, vor allem weil man am Anfang des Festivals noch nicht wirklich weiss was sich lohnt und was nicht. Aber es erweitert auf jeden Fall den eigenen Horizont. Und man trifft da auch durchaus bekannte Gesichter aus Dublin an, was für das eigene Netzwerk immer nützlich ist. 

Ende August habe ich mir mit Nina zusammen ein paar Tage Ferien in Belfast gegönnt mit dem Besuch einer Sci-Fi und Fantasy Convention an der unter anderem auch der Autor von Game of Thrones teilgenommen hat. Wir haben beide die Bücher mehrfach gelesen und auch die Serie gesehen (wobei die nach Season 5 schon sehr stark abgenommen hat!). Der Besuch an den Studios und an einigen der Drehorte hat uns aber doch die Liebe zu dieser Welt wieder zurück gegeben. Und wir habe die ‘Wölfe’ gesehen, was natürlich ein Highlight war.

Eigentlich hätte ich nach dieser Reise an einem weiteren Stück der Aerial Tanz Theatergruppe, mit der ich Anfangs Jahr zusammen gearbeitet hatte, als Lichtbild Assistentin arbeiten sollen, aber leider hatten sich die Anforderungen dieses Stückes dann doch ziemlich von meinen Fähigkeiten entfernt, weshalb ich dann nicht daran beteiligt war. Von allem was ich danach von den Beteiligten gehört habe hatte ich da echt Glück. Es war wohl ein einziger Alptraum. Stattdessen habe ich für das eigene Stück einer der Tänzerinnen die Wiederaufnahme machen können, was wirklich ein tolles Stück und eine super Erfahrung war. Ich denke ich werde auch in Zukunft öfter mit ihnen zusammen arbeiten. Mit einigen dieser Gruppe war ich dann auch an der grossen Klima  Demonstration. 

Danach ging es dann mit der Dubliner Festival Saison los. Ich war dieses Mal ‘nur’ an drei Stücken beteiligt, zweimal Licht und einmal Bühnenbild. Sie waren alle sehr unterschiedlich und hatten alle sehr verschiedene Herausforderungen und Reize. Eines, das wohl interessanteste von der Form her, war ein Stück das in einem Schiffkontainer stattfand und eine Publikumsgrösse von nur drei Personen hatte! Es wat ein Hörspiel wo eine Beleuchtungsinstallation ganz genau mit dem Ton abgestimmt werden musste. An diesem Stück waren vor allem Freunde beteiligt, was es natürlich sehr schön machte, wieder mit ihnen zusammen zu arbeiten. 

Die beiden anderen waren konventioneller aber beide auch sehr unterschiedlich. Ich habe die Beleuchtung von einer Stand-up show und das Bühnenbild von einer Komödie gemacht, die beider sehr gut beim Publikum angekommen sind, und die mir beide neue Leute in mein Netzwerk gebracht haben.

Im Dublin Theatre Festival war ich nur an einem Stück entfernt beteiligt: das mit den Jugendlichen, das bereits im Sommer aufgeführt worden war. Das war an ein anderes Theater gezogen in dem die Bühne viel kleiner war, was das Bühnenbild natürlich beeinträchtigt hat. 

Ich musste zu dieser Zeit auch bei ein paar Stücken nein sagen, weil wir noch einmal mit Hatch auf Tournee gingen. Ich muss sagen, während ich durchaus gerne neue Leute kennen lerne hat es schon so seine Sicherheit wenn man die Leute kennt und mag.

Im Sommer hatte ich durch einen glücklichen Zufall Kontakt zum Opernhaus Zürich bekommen, wo ich im November und Dezember für drei Wochen eingeladen wurde eine Hospitanz, also eine Art Praktikum, zu machen. Für diese Zeit konnte ich bei Gesa in Zürich unterkommen. Das hat den Weg zum Opernhaus und zu den Probebühnen mit dem Fahrrad gut bewältigbar gemacht. Das Praktikum selber war sehr interessant und eindrücklich. Ich hatte noch nie an so einem grossen Produktionshaus oder so einer grossen Produktion allgemein gearbeitet. Das Opernhaus hat Ressourcen von denen ganz Irland nur träumen kann. Die Produktion an der ich beteiligt war war Donizetti’s Don Pasquale, eine Opera Buffa, die sowohl sehr unterhaltsam als auch melodisch ist, was mir Musik-Muffel sehr recht war und mich tatsächlich dazu gebracht hat Oper als ganzes lieben zu lernen. Obwohl dieses Praktikum beinahe unbezahlt war wird es mir auf lange Sicht denke ich sehr viel gebracht haben: sowohl der Bühnenbildner als auch sein Assistent haben mich zu weiteren Hospitanzen an die Salzburger Festspiele bzw. an eine Oper in Wien eingeladen! Und das Opernhaus hat mir eine Stelle als Assistentin für eine Oper im März angeboten! Das heisst, ich werde im kommenden Jahr 2020 vermehrt auf dem Kontinent unterwegs sein. Und wer weiss wo diese Engagements hin führen werden? Das hat alle meine Erwartungen schon einmal übertroffen. Ich hatte zwar gehofft dass mir diese Hospitanz einen Einblick in die Schweizer Theaterwelt geben würde, damit ich entscheiden kann ob ich mir das für mich vorstellen kann, aber das war dann doch sehr unerwartet. Aber willkommen. Die Oper an der ich nun im März arbeiten soll ist auch wieder eine lustige und melodische Oper, Il Mondo della Luna. Da freu ich mich jetzt schon drauf!

Trotzt meiner vielen theatralischen Arbeiten hat es manchmal nicht ganz ausgereicht mit dem Geld. Daher hatte ich immer auch noch Nebenjobs die mir ein zusätzliches Einkommen garantiert haben: bis im März habe ich noch in einen Schweizer Restaurant in Dublin gearbeitet (das habe ich letztes Jahr glaube ich schon erwähnt gehabt). Das war ein sehr angenehmer Job der auch jeden Anflug von Heimweh abgewehrt hat. Zusätzlich habe ich an zwei verschiedenen Theatern im Box Office gearbeitet und Tickets verkauft. In einem von beiden wurde ich sogar Schichtleiterin, was so ziemlich bedeutet, dass ich weniger zu tun habe aber besser bezahlt werde. Ausserdem habe ich öfter Mal an meiner Uni an der Rezeption und bei Büro Arbeiten ausgeholfen. Das sind sehr einfache Arbeiten, die einen intellektuell zwar nicht sehr fordern, aber dafür kann man gleichzeitig seine eigene Arbeit machen. Mit besser bezahlten Angeboten, die jetzt so langsam in meinen Email Eingangskorb rein flattern werden solche Nebenjobs vermutlich immer weniger nötig werden, wobei ich sie durchaus auch gerne mache. So eine Karriere in der Kunst braucht eben so seine Zeit… 

Das ist jetzt doch sehr zu einer eher beruflichen Zusammenfassung geworden. Also vielleicht noch ein paar Worten zu meiner Freizeit? Ich habe immer wieder Freunde zu mir eingeladen, sei es zu einem Abend mit Spielen oder einem Barbecue am Strand (auch wenn es geregnet hat…), oder einer Halloween Feier. Ich habe auch ausserhalb der Hochzeit Saison viel gebacken und die Leute um mich herum mit Kuchen versorgt. Im Theater war ich natürlich auch viel: ich hatte Anfang Jahr einen Platzt der 20for20 Initiative vom Irischen National Theater ergattert, was mir erlaubt hat 20 Produktionen gratis zu sehen. Ganz ausgekostet habe ich das wohl nicht, mir hat das Programm nicht so sehr gefallen, aber ich bekam so immerhin auch Produktionen zu sehen die ich sonst nicht geschaut hätte wenn ich dafür hätte zahlen müssen. Auch sonst muss ich je länger je weniger für Theater Karten bezahlen weil ich oft Leute kenne die daran beteiligt sind und mir Freikarten beschaffen können.

Das Jahr ist dann nach der Hospitanz auch eher ruhig ausgelaufen. Ich war noch eine Woche in London um Theater zu sehen. In den freien Stunden habe ich mich in meine zwei nächsten Produktionen eingearbeitet die im Januar und Februar stattfinden. Und sonst habe ich Zeit mit Familie verbracht. Weihnachten haben Gesa, Philine, Dad und ich in Lienz gefeiert. Danach sind Gesa und ich noch nach Norddeutschland gefahren und haben dort mit einem Frühstück mit einem Grossteil der dortigen Familie nachgefeiert. Zu Silvester bin ich dann wieder nach Dublin zurückgekehrt wo ich ruhig mit Freunden bei mir gefeiert habe. Vorsätze für das neue Jahr gebe ich mir eigentlich nie, es wird ohnehin so spannend genug, da brauche ich den Stress mich an Regeln zu halten nicht auch noch. Aber, ich möchte mich ganz, ganz herzlich bei allen bedanken, die mein Jahr so ereignisreich, unterhaltsam, und erfreulich gemacht haben. Es war nicht immer leicht all meine Aktivitäten zu balancieren, aber ich konnte mich immer auf den Rückhalt meiner Freunde und insbesondere meiner Familie verlassen. Ohne das hätte mein Jahr garantiert anders ausgesehen. Also ganz offiziell vielen Dank euch allen! Ich bin froh und dankbar dass ich euch in meinem Leben habe!

So, wenn ich noch weiter überlege kommen mir bestimmt noch Haufenweise Sachen in den Sinn, die ich erzählen könnte, aber irgendwo muss Schluss sein. Ich hoffe dies gibt euch einen Überblick über mein Jahr. Es würde mich sehr freuen von euch zu hören was bei euch so alles läuft.

Bis dann wünsche ich euch ein tolles neues Jahr 2020 und wünsche euch dafür gute Gesundheit, glückliche Momente und persönliche und professionelle Erfolge.

Alles Liebe,

Fenna 

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Model Making with David Neat

I am really excited about this news: I am going to participate in a model making course with David Neat (author of Model-making: Materials and Methods) in December. I had head of him for years, but was always under the impression that it would either be far too expensive or that the courses would be sold out immediately anyway and when I recently checked his website there were in fact no courses advertised.

However, I chose to get in touch through a comment on a post about those courses and received an answer almost at once! And even more surprisingly got the answer that there would indeed be two courses this year. So I very quickly checked my diary and asked for a place in the December course. There are only 6 places in each one, so I consider myself extremely fortunate.

During my MFA I always thought that model-making was one of my weaker sides and this course entails everything, from a basic introduction to building materials, scaling, to detailed furniture, mould making and texturing techniques and paints and painting. I am really looking forward to it already. I am applying for a travel and training award from the Arts Council, but even if I shouldn’t get it, the course is booked and I will be attending! I wouldn’t let such an opportunity slip through my fingers for anything!

Endstation Sehnsucht

Just when I say I won’t write about my experiences of theatre productions I have seen I put up a post about one such. The difference is that I saw this in Zürich, so the problematic issues don’t apply.

I have one friend in Switzerland with whom I regularly go to the theatre. Usually we meet once a year in London, most recently we have been joined by his girl friend, another good friend of mine, but a few times now we went to the theatre over our Christmas breaks as well.

This year I wanted to see a production by Christoph Marthaler, not because the topic sounded very interesting, but because I had heard a lot about him and his work. So, I wanted to experience it. Unfortunately, by the time we had agreed on a date there were no more tickets left and in order not to loose the reserved time slot for a theatre visit I booked us the next best show that was on that night: a production in German of Tenessee Williams’ Endstation Sehnsucht. Never heard of it? Neither had I. I tried to figure out which one it might be by translating it in my head: Final destination lust… Did not sound very familiar. I have to admit that I did not remember much about that playwright from classes. I had a vague idea he might have written either a Glass Menagerie or Cat on a hot Tin Roof (turns out he wrote both of them), but this one really didn’t ring a bell.

I therefor went in without any expectations at all. The first thing that struck me as very interesting was the demographic of the audience: white, middle class and middle aged. My friends and I must have reduced the average age by about ten years! The next thing I noticed were the large bowls of cough drops that were standing around. I had seen them at the opera before but I was impressed again by the genius of that idea at this time of year. Everyone hates a coughing spectator two rows behind. They also provided free cloakrooms so that the getting past other audience members in your own row was very simple by comparison.

After the first few lines of the play I realised that it must be A Streetcar Named Desire. How they came up with that translation I really don’t know. The set was quite fascinating: a square platform that kept turning anti-clockwise throughout the play. It only stopped at one or two moments in the play and only for a few seconds before resuming movement. The speed varied significantly from a slow to a pretty fast pace. At times I found myself getting a little dizzy just from watching and I was very glad to to have to get on and off or move on it. It was about sixty to seventy centimetres high as well! There was no furniture, no props, nothing on stage at the beginning and even though a few things, such as a suitcase or beer crates were added later it was always rather bare. The used props and crates were thrown off the platform into the wings that weren’t lit, but neither were they hidden or blacked off. The only other feature of the stage was a steam curtain that happened at the back of the platform and that came down as a smooth cascade of (hopefully cold) vapour. How they did that I don’t know, my friend had some ideas, but it was really cool, especially when they started projecting onto it.

In terms of the directions it was rather simple as well. The actors didn’t move unnecessarily and yet it never felt static because of the movement of the entire stage. The minimalism was really well integrated and didn't feel forced. The presence of the suitcase always showed the temporary nature of Blanches presence at Stellas place. The discarding of the props brought the violence of living together across. The relationships were as complex and difficult as Tennessee would have meant them to be. Some scenes may have been not explicit enough for everyone to understand them, but in times where violence against women, abuse and rape are on the news every day, maybe it isn’t necessary to show it all. The whole performance felt very contemporary and relatable. While I at times wished that the light was more illuminating the text itself gave justification for the darkened state by stating that Blanche prefers the dark, however, it was a little tiring for the eyes after a while. The actors all did an amazing job. All the characters were at the same time strange and relatable, real and imaginary, characters you hear about in the news. The night we were there one of the female roles was taken up by an understudy and it was a real credit to the actor that we (who hadn’t bought a programme) did not know, until we checked with an usher afterwards, who it was.

At some point I recognised some lines that felt very familiar, especially when I translated them in my head: ‘I don’t want realism, I want magic. I don’t tell the truth, I tell what ought to be the truth’. It took me about five minutes of silently saying it to myself in a northern Irish accent before I remembered that I had not heard them in a short scene or an audition piece, but rather that a devised/newly written play I had worked on had borrowed these exact lines. The same happened with the last line ‘I have always relied on the kindness of strangers’. It does show rather how important the play is still, that I knew the lines without knowing the context or their origin and being able to lead them back to the source.

Jahresrückblick / Look back: 2018

This is a letter I have written to my relatives and friends (the German speaking ones, for now) whom I wasn’t able to stay in touch with over the past, very demanding year. I hope to translate it into English in the coming days as well.

Hallo ihr Lieben,

Wahrscheinlich wundert ihr euch über so einen langen Brief von mir, wo ihr doch in den meisten Fällen das ganze Jahr über sehr wenig bis nichts von mir gehört habt… Nun, da ihr damit nicht alleine seid, habe ich mich entschieden euch wenigstens mit einem Jahresrückblick über die Gründe dafür aufzuklären. Da dies mein erster solcher Brief ist, finde ich es fast nötig etwas weiter auszuholen, weshalb ich mit dem Sommer 2017 anfange.

Im Mai 2017 habe ich meinen Bachelor in Drama und Theaterwissenschaften am Trinity College Dublin abgeschlossen. Ganz im Stil meiner bisherigen akademischen Karriere hatte ich mir für das letzte (vierte) Uni-Jahr vorgenommen mit der Bestnote abzuschliessen und dann nichts weiter zu diesem Ziel unternommen. Die Bachelorarbeit hatte ich mir für die letzten zwei Wochen aufbewahrt und so immerhin doch die Bibliothek doch noch von innen kennengelernt. 

Da wir im Gymnasium schon einmal eine stilistisch ähnliche Arbeit zu schreiben hatten, war ich meinen Mitstudenten darin voraus und schaffte es relativ einfach sie zu strukturieren und zu schreiben. Mein Thema was ein Vergleich der Irischen und Finnischen Nationaltheater im Bezug auf Frauen in den Rollen der Autoren und Regisseure. (In Irland gibt es seit Anfang 2016 eine sehr rege Debatte dazu, nachdem ein Jubiläumsprogramm des Nationaltheaters die weibliche Hälfte nämlich ziemlich ignoriert hatte.) Eigentlich hatte ich natürlich vorgehabt meiner Betreuerin regelmässig Kapitel zum Durchsehen vorzulegen, was dann aber aus zeitlichen Gründen (die Kapitel waren nun einmal noch nicht geschrieben…) nicht klappte. Zwei Tage vor Abgabetermin hatte ich dann etwas zum Abgeben, entschied mich allerdings dagegen, da ich ohnehin keine Zeit mehr gehabt hätte um vorgeschlagene Änderungen vorzunehmen. Da fand ich es dann doch besser wenn sie alles auf einmal bekommen würde. Das hat dann auch gut geklappt. Ich bekam eine unverdient hohe Note (ab 70% hat man die Bestnote, ich bekam 80!) die meinen Gesamtschnitt ebenso über die 70% Marke trug und mein Ziel erfüllte. Das kam mir dann an der Diplomfeier auch sehr zugute, da wurde man nämlich nach den erreichten Noten eingeteilt, sodass auch jeder genau sehen konnte wer welche Note bekommen hatte.

Den Sommer verbrachte ich damit and der Schweizerischen Vogelwarte am Steinschmätzerprojekt zu arbeiten und mich für einen Master zu bewerben. Der Master sollte ebenfalls in Dublin stattfinden, an einem Institut, welches zwar zu Trinity College gehört, aber auch etwas separat ist und sich auf Theater spezialisiert. Man kann dort sowohl Schauspiel, als auch technisches Theater im Bachelor studieren, sowie auch Master in Design, Regie oder Schreiben absolvieren. Ich bewarb mich für Bühnen-und Lichtdesign. Da zwei meiner ehemaligen Lehrerinnen aus der Uni ebenso dort unterrichteten sah ich meine Chancen einen der maximal 8 Plätze zu bekommen als relativ gut. Nach einer umfassenden Bewerbung und zwei Interviews erhielt ich dann den Bescheid, dass ich angenommen war!

Meine Arbeit an der Vogelwarte bereitete mich zwar nicht wirklich auf dieses Studium vor, aber es verhalf mir doch immerhin zu viel frischer Luft und Vitamin D, von denen ich im kommenden Jahr nicht sehr viel kriegen würde. Meine Aufgaben bestanden vor allem darin die Steinschmätzer zu beobachten, zu beringen und beloggern (mit einem kleinen logger auszustaffieren der helfen kann den Ort und somit die Zugstrecke zu errechnen). Ein Arbeitskollege und ich waren somit täglich in den Tessiner Bergen unterwegs, am Wandern, Beobachten, und Warten. Ich überkam meine anfangs sehr grosse Antipathie gegenüber Mehlwürmern und dann auch Maden und konnte am Schluss auch ganz gut mit den Vögeln selber umgehen. Auch wenn ich es mir langfristig nicht beruflich vorstellen könnte war es doch eine tolle Erfahrung und hat Spass gemacht!

Im September kehrte ich also nach Dublin zurück und begann mit dem einjährigen Master. Meine Klasse bestand aus fünf Leuten: einer Rumänin, einer griechischen Italienerin und zwei Amerikanern. Den einen Ami kannte ich schon, mit dem hatte ich im Bachelor in den ersten zwei Jahren zusammen studiert. Er hatte dann an dieses Institut gewechselt um dort technisches Theater zu studieren und kannte sich dementsprechend sehr gut aus. Wie erwartet in einem einjährigen Master und wie in der ersten Stunde von unserer Hauptlehrperson gewarnt hatten wir von Anfang an sehr viel zu tun. Ich war praktisch jeden Tag von 10 Uhr morgens bis 10Uhr abends (11Uhr, wenn der Security Guard später kam zum abschliessen) an der Uni, auch Samstags und Sonntags. Wir hatten alle unseren eigenen Schreibtisch, was sich sehr bewährt hat. Unsere Fächer waren sehr verschieden: ich hatte modellieren, zeichnen, Lichttechnik, CTP (Contemporary Theatre Practice, ein theoretisches, Theater-geschichtliches Modul), und angewandte Projekte die dann auch vorgeführt wurden. Für das Bühnendesign Modul bestanden einige der Projekte aus Model-Präsentationen, da wir nicht genug Zeit gehabt hätten sie in echt zu verwirklichen, aber für Lichtdesign musste es natürlich ganz realisiert werden um benotet zu werden. Als das Jahr voranging wurde die Belastung nicht weniger sondern eher mehr. Wir hatten eigentlich nur zweimal ein paar Tage frei, nämlich als es einmal sogar für Irische Verhältnisse zu sehr stürmte und als zehn Zentimeter Schnee lagen. Da wurde die Uni gleich für drei Tage geschlossen (natürlich erst nachdem ich schon mit dem Fahrrad dorthin gefahren war…).

Das Studium war so aufgebaut dass wir keine Masterarbeit schreiben mussten (Das wäre sicher nicht dreimal gut gegangen bei mir!), sondern stattdessen mussten wir in unserem Bereich ein Theaterstück kreieren. Wir wurden in unseren Hauptfächern (Bühnenbild bei mir, Licht war eigentlich Nebenfach) einem der Regisseure zugeteilt und mussten dann das von ihnen gewählte Stück entwerfen und dann auch realisieren. So bekam ich das Stück ‘No One Sees The Video’ von Martin Crimp. Zwar fand ich es ursprünglich ein ziemlich langweiliges Stück aber mit der Zeit gewöhnte ich mich daran und hatte dann doch Spass an dem Design, welches ich sowohl in meinem Haupt, als auch in meinem Nebenfach machen durfte da es nicht genug Licht-Designer in unserer Klasse gab: Die eine Amerikanerin hatte während des Jahres einige der Projekte nicht bestanden und durfte daher für kein Stück designen und bestand daher auch den Master nicht. 

Zu dem Studium gehörten auch zwei Praktika. Daher hatte ich diesen vergangenen Sommer auch keine richtige Pause sondern kehrte nach nur eineinhalb Wochen wieder nach Dublin zurück um an einem Stück für das Dublin Theatre Fest zu arbeiten. Gleichzeitig nahm ich mehrere Theaterjobs für andere Produktionen an: Insgesamt arbeitete ich da schon an zwei Stücken als Lichtdesignerin, and zweien als Design Assistentin und an einem als Regieassistentin. Für drei von denen wurde ich sogar schon bezahlt. Nicht gut, natürlich, aber immerhin… Und kaum waren die alle fertig, das kam schon das nächste Praktikum. 

Um diese Zeit hatte das neue akademische Jahr schon angefangen und wir mussten unsere Plätze and der Uni für den neuen Jahrgang räumen. Johann (der eine Amerikaner) und ich mieteten uns zu diesem Zweck einen kleinen Van mit dem wir all unsere Sachen in einer Fahrt zu unseren jeweiligen Adressen transportierten. Da hatte sich schon ziemlich viel an Material angesammelt: Pläne, Modelkisten von Theatern, Farben, Messer, Werkzeuge, Papier, Kartons, Sprühdosen etc. Zum Glück war meine Zimmergenossin (ja ich habe mir die letzten drei Jahre das Zimmer geteilt!) kurz zuvor ausgezogen, sodass ich meine Sachen erst einmal auf dem Boden meines Zimmers deponieren konnte…

Da diese Theaterarbeiten wie gesagt noch nicht so gut bezahlt wurden und mein Stipendium nun auch zu Ende war, musste ich mich um diese Zeit herum auch um bezahlte Jobs bemühen. Die habe ich unter anderem an der Uni (meinem Institut) an der Rezeption gefunden wo ich nun ein paar Tage die Woche aushelfen konnte. Die ersten paar Mittage im Staff Room waren schon etwas seltsam. Einen Tag bin ich da noch Schüler, am nächsten esse ich mit den Lehrern zu Mittag…

Ein weiterer Job war das Transportieren von Bühnen für eine Freundin deren Theatergruppe verschiedene Aufführungen in unterschiedlichen Theatern hatte. Dafür mietete ich mir einen Van (grösser als den kleinen den wir für unser Material brauchten) und fuhr damit an die gewünschten Orte. Das hat mir überraschend viel Spass gemacht. Ich fahre ja eigentlich gerne Auto und ich habe gemerkt je grösser das Gefährt umso mehr Spass macht es mir.

Einen dritten Job fand ich in einem Restaurant. Es heisst Edelwise, wird von einem Schweizer geleitet und ist spezialisiert auf Fondue und Raclette. Ich musste mich noch nicht einmal bewerben… Es ist ein sehr kleines Restaurant, 25 Sitzplätze, daher geht das für mich gerade so. Eigentlich ist Service Arbeit nicht so meins, aber in der Grösse geht es.

Zusätzlich arbeite ich an manchen Sonntagen noch als Schiedsrichterin für Volleyball. Spielen tue ich seit einem Jahr nicht mehr, das hat einfach nicht mehr zum Studium gepasst, aber so unterstütze ich meinen Verein noch ab und an. Diesen Sommer, er war ja auch in Irland sooo warm (es gab hier Wald und Buschbrände! Die grüne Insel was braun.), habe ich angefangen regelmässig Beachvolleyball zu spielen. Zuerst haben wir uns mit anderen Mitgliedern meines alten Vereins getroffen und auch am ein oder anderen Turnier mitgemacht. Seit Ende Sommer sind mein Beach-Partner und ich ein paar Mal gemeinsam an Spielsessions des Irischen Beachvolleyball Verbandes gewesen. Das letzte war wohl Anfang Dezember. Ich habe vor das auch weiterhin beizubehalten.

Mein letzter Job war der Kartenverkauf vom Theater. Da habe ich seit meinem dritten Jahr an der Uni schon gearbeitet (es sind nur sehr unregelmässig Aufführungen in diesem Theater, leider). Inzwischen wird das Theater von einem meiner besten Freunde hier geleitet und ich bin da unterdessen zur Schicht Leiterin aufgestiegen, was vor allem heisst, dass ich mehr Geld für weniger Arbeit bekomme…

Sobald mein zweites Praktikum vorbei war, wurde ich für ein Bühnen und Licht Design angefragt (das läuft in dieser Branche meistens durch persönliche Weiterempfehlungen, in diesem Fall wurde ich von einem Stage Manager mit dem ich gerade zusammengearbeitet hatte empfohlen). Ich sagte natürlich zu, obwohl ich bei der Bezahlung doch etwas übers Ohr gehauen wurde. Aber das Projekt war jedenfalls ganz nett und mit meinem Design bin ich soweit auch ganz zufrieden gewesen und das Stück hat dann auch gleich schon zum nächsten Projekt geführt, an dem die gleiche Regisseurin wieder beteiligt war. Obwohl noch schlechter bezahlt (Profit-Teilung, da weiss man im Voraus nie wie viel dabei rausspringt…), war es doch ein sehr gutes Stück mit einem Design das mich mehr interessiert hatte. 

An den wenigen Tagen, an denen ich nicht abends arbeiten musste, an denen ich tagsüber mal wirklich frei hatte, habe ich mein (nun eigenes) Zimmer sortiert, das eine Bett auseinander genommen, und mir einen Arbeitsplatz eingerichtet an dem ich zuhause meine Pläne zeichnen, und Modelle bauen kann. Für den Dezember habe ich mir einen Adventskranz gemacht und Kekse gebacken und dann war es auch schon Zeit meine Taschen zu packen und für die ersten richtigen Ferien in anderthalb Jahren in die Schweiz zu fahren (mit kurzem Abstecher zu meiner Deutschen Grossmutter).

Hier komme ich nun etwas zu ausruhen, lesen und dem Updaten meiner Website (was so ziemlich meiner Bewerbungsmappe entspricht…). Und gleichzeitig bereite ich mich auf das nächste Theaterstück vor, welches ich dieses Mal in der Schweiz designen werde: Romulus der Grosse, von Gesa’s Theatergruppe. Das wird natürlich regelmässigere Reisen in die Schweiz erfordern, was mich ja ganz und gar nicht stört. Vorerst werde ich aber wohl in Dublin bleiben. Mein Ziel ist es ja eigentlich hauptsächlich in London zu leben und zu arbeiten, und da fühle ich mich in Dublin geografisch und kulturell näher als auf dem Festland. Aber einerseits muss man sich wie gesagt im Theater zuerst ein Netzwerk aufbauen und dann weiss ich ja auch noch nicht wie das jetzt mit Brexit wird, also erst einmal abwarten, Erfahrungen sammeln und Leute kennen lernen.

Glue People

A while ago we were asked to create miniature people for our models. At the very beginning of this academic year we already had to do that. We made them out of milliput or modelling clay, but I must say that I struggled with the material. My heads were too big and the legs too short. Not very well proportioned model people, in short. And they were at a scale of 1:25 as well.

The people we were now asked to make were at a scale of 1:50 and 1:100. How was that supposed to be done? Playing around with different materials, I first made them out of card, but Monica Frawley thought that they were too 2-dimensional. So, I had the idea to try to make some out of hot glue. I poured some onto tracing paper in the shape and height of a human to the required scale. When it had cooled I traced the same shape on the other side to the tracing paper. After this side too was cool, I cut them out and gave them little glue feet.

Admittedly, they were only vaguely human shaped, but they certainly served the purpose. After having done the smaller scale ones I decided to make them to the scale of 1:25 as well. The principle was the same, only this time I drew their shapes onto the paper first. I was also able to vary the heights a little so that I would end up with figures that vary in height between 1.6m and 1.8m and I decided to signify their gender with clothes and body shapes.

While I painted my smaller figures so they would stand out against the set I was at the time working on, I did not paint my larger ones, and so all of my sets since then have been populated by ghost people. It is oddly fitting for some of the plays.

 

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The Jungle

I read a play about events that unfolded (or were set in) the refugee camp that had sprung up in Calais. The characters vary from refugees from the middle east, Africa and Asia to helpers and ‘refugees’ from the UK as well as French authorities.

Just reading the play made me angry and sad and helpless in equal measure. I had read about the theatre in the Jungle and I had half planned on taking a year off to go there myself when I heard that the camp was being dissolved. That, as well as the image of that young boy on the beach broke my heart. 

I think the issues, the many layers, the incomprehensibility of the issue and the utter lack of solutions come across very well in this piece. It is such a complex issue and no one person, no one state has the answer, but I think that we, who lived in the west and have thus far been lucky enough not to experience war have a responsibility to share our luck with people who have lost everything they hold dear. I think the play made a very good point about the emergence of our cities and settlements and in showing that our ancestors have all at one point been in the same positions, but unfortunately it was too long ago…

I think this play makes it quite easy to recognise yourself in the characters, both refugees and volunteers. It humanises the strangers, it shows them as individual people and not as a threatening mass. At the same time it raises ethical questions about the motivation to help.

I think another important point that the play addresses is the fatigue that has taken a hold of Europe and the neglect that has followed. Because we are not used to war ourselves, because we can’t relate to those strangers, and because we (as a society, not necessarily individuals, though I very unfortunately know some who actually think so) seem to believe that our lives are more important, that it should be Swiss people, Europeans, etc. first. I remember a very angry conversation I had with a former friend of mine who was of that opinion and I just can not understand how anyone can think people are worth differently. It made me very upset at the time.

And yet, I noticed that I too have become complacent. I have not looked up the development of the refugee camp in a long while. I have not researched what happened to the people who lived there. I tried to convince my family to offer my grandparents house, which is empty most of the year to the council as housing for refugees, but I did not pursue it when they said no. After initial desires to help I have fallen back into my comfortable life, and while I am still outraged any time another atrocity, the slavery in Libya for example, comes to light, I pacify my conscience by donating a money to somewhere and then I move on. I have become numb and this play has really shown me that. I think it should be performed for every politician, every country leader, every school class, in every site of employment to re-kindle our humanity.

RED

WYNDHAM THEATRE LONDON

I booked the tickets for this play quite a while ago and have therefor had a lot of time to look forward to it. This is both a joy and a danger: I find that, the longer you look forward to something, the more likely you are to get disappointed because your expectations have been raised over such a long period of time. 

In this case I was not disappointed at all. The main reason I wanted to see it was because Alfred Enoch was in it. I did not know much about the content of the play, except that it was about Mark Rothko. I have always liked Art and so this was a nice combination of two (well, three, if we count Alfred Enoch as one as well) interests of mine: Art and Theatre. So, I did get to see two actors who were working well together, an interesting philosophical debate about the value and internal life of art, and some really cool design elements.

The set was maybe a little bit too literal for my taste, but it was perfectly practical. It consisted of a high room with several canvasses leaning against the walls that were put into the centre between each new scene and whose subjects became more and more black. In that sense it reflected the content of the discussions between the two characters, which felt a little bit too literal and on the nose for me, but I am aware that I am much more attuned to these kinds of things and that for another audience member it might not have been so obvious.

What did really fascinate me was the light. Not only did the splashes of colour on the canvasses bring the paintings to life, the combination of their 'normal' studio lighting and the switching on of 'work lights' showed a refreshing contrasts between the two and revealed some of the artificiality of the event. When they were switched off again the studio light seemed all the darker and so was the atmosphere. It brought home the importance of light for the presentation of art and the impact it can have.

 

Bailey Gibsons

Last Friday I discovered Bailey Gibson! How can I have lived in Dublin for nearly four years and not known this place?! I rarely get excited, but this place is really something special: Three warehouses filled with furniture, props, building material, and items that are much harder to classify. I am sure if you wanted to, you could renovate an entire house with the materials from there, as well as furnish it. Chairs in all shapes and sizes, couches, travel trunks, fireplaces, traffic lights, doors, toilets, a court room, several bars, an organ and countless other objects. What a goldmine for set designers. But also very dangerous: I think it could lead you and your design down a path that might not serve ever play, as in: you might loose your original goal and concept out of sight. Apparently the land these warehouses stand on has been sold, which either means that it will relocate or stop to exist in the near future. I really hope it is the former. Now that I have discovered it I really don't want to have to be without it...